Jan Bitter

Preisträger BDA PREIS BERLIN 2021

Walden 48 – Lobende Erwähnung

Berlin

Jan Bitter

Walden 48 – Lobende Erwähnung

Berlin
Projekt
Walden 48 – Neubau eines Mehrfamilienhauses in Holzbauweise
Architekt
Scharabi Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit Anne Raupach
Bauherr
Planungsgemeinschaft Walden 48 GbR

Das Mehrfamilienhaus in Holzbauweises für eine Baugemeinschaft bietet auf sechs Geschossen 43 Wohnungen und Gemeinschaftsräume. Es entstand auf dem umgewidmeten Areal des Sankt-Georgen-Friedhofs in Berlin Friedrichshain. Die denkmalgeschützte Friedhofsmauer wurde in das Konzept integriert und straßenseitig springt der zweigeschossige Gebäudesockel hinter der historischen Mauer zurück, während der Wohnriegel darüber zu schweben scheint. Im Zwischenraum von Mauer und Gebäude liegen die Zugänge zum Haus und die Rampe zur Fahrrad-Tiefgarage.

Die Tragkonstruktion sowie die Fassaden des sechsgeschossigen Gebäudes wurden zu 85 Prozent mit dem nachwachsenden Baustoff Holz errichtet. Das Tragwerk besteht aus Massivholzwänden mit Holzbetonverbunddecken, die 7,2 Meter weit spannen. Dadurch entstanden flexible Grundrisse ohne Stützen und tragende Innenwände. In der Tragstruktur konnten so variable Wohnungsgrößen und von den Bauherren individuell gestaltete Grundrisse geschaffen werden. Die über drei Treppenhäuser als Dreispänner organisierte Erschließung ermöglicht zusätzlich eine maximale Variabilität in der Anordnung von Wohnungstypen.

Die Holzkonstruktionen sind in sehr hohem Maß vorgefertigt. Die Außenwände wurden mit vormontierter Holzfaserdämmung geliefert und die gesamte Holz-Rohbaukonstruktion konnte dadurch vor Ort von wenigen hochqualifizierten Zimmerleuten binnen kurzer Zeit erstellt werden.

Die Holzbauteile in Wohnungen, Gemeinschaftsflächen und Treppenhäusern sind größtenteils holzsichtig belassen. Zur viel befahrenen Straße ist die hochdämmende Holztafelfassade, die auch sehr guten Schallschutz bietet, mit Schiefer bekleidet und zum Friedhofspark mit unbehandeltem Lärchenholz verschalt. Zu dieser Seite und damit nach Süden orientieren sich die Loggien und Terrassen, die jeder Wohnung zugeordnet sind. In den Gemeinschaftsflächen und dem Foyerbereich im Erdgeschoss können Nutzungen wie Feiern, Tischtennis und gemeinsames Homeschooling für die Hausgemeinschaft stattfinden.

Sämtliche Dachflächen und eine wurden begrünt und retentionsfähig ausgebildet. Dank seiner hochdämmenden Bauweise und seines nachhaltigen Energiekonzepts mit Lüftungsanlage und Sole-Wärmepumpe erreicht das Haus den Standard KfW-Effizienzhaus 55.

Preisträger

BDA PREIS BERLIN 2021 – Lobende Erwähnung